Nur wenige Wochen nach dem Tod Nelson Mandelas begannen in Südafrika die Feierlichkeiten von 20 Jahren Demokratie und dem Sieg über das Apartheidregime. Dieser runde Geburtstag bietet eine gute Gelegenheit, eine Zwischenbilanz der Entwicklung Südafrikas zu ziehen.
Einerseits sind in den letzten Jahren große Erfolge in der Republik am Kap erzielt worden. Unterstützt durch Regierungsprogramme ist eine starke schwarze Mittelschicht entstanden, welche mittlerweile die weiße Mittelschicht in Anzahl überholt hat. Andererseits leidet Südafrika weiterhin an großer Ungleichheit. Während ein kleiner Teil der Bevölkerung einen europäischen Lebensstandard genießt, lebt die Mehrheit immer noch in großer Armut. Viele Beobachter sehen den Kern des Problems im Bildungssystem Südafrikas. Obwohl mehr als ein Fünftel der Staatsausgaben in den Bildungssektor fließen, lassen Erfolge auch 20 Jahre nach Ende der Apartheid auf sich warten. Das südafrikanische Bildungssystem ist ein Zweiklassensystem und wer es sich leisten kann schickt seine Kinder auf teure Privatschulen. Für die große Mehrheit bleiben nur die häufig dysfunktionalen öffentlichen Schulen.
Anfang Januar verkündete das südafrikanische Bildungsministerium mit großem Stolz, dass in 2013 circa 78% der Teilnehmer das südafrikanische Pendant zum Abitur bestanden hatten. Allerdings erreichten nur 31% der Teilnehmer Noten, welche zu einem Universitätsstudium berechtigen. Dabei muss hinzugefügt werden, dass in vielen Fächern 30% der theoretisch möglichen Punkte ausreichen um zu bestehen. Die Zahl von 78% blendet auch die Tatsache aus, dass die Mehrheit der Schulanfänger es nicht bis zur Abschlussprüfung schafft. Nur circa 40% der Schüler haben das Bildungssystem erfolgreich mit einem Abschluss durchlaufen. Die verbliebenen 60% haben die Schule abgebrochen oder die Abschlussprüfungen nicht bestanden. Diese Bilanz ist schockierend. In Brasilien, einem vergleichbaren Schwellenland, erreichen immerhin 67% der Schüler einen Schulabschluss, während in Deutschland schätzungsweise 94% der Schüler die Schule mit mindestens einem Hauptschulabschluss verlassen.
An den Universitäten ist die Lage nicht besser. Mehr als die Hälfte der Bachelor Studierenden brechen ihr Studium ab und die Tendenz ist steigend. In Deutschland sind es "nur" circa ein Drittel der Studierenden die ihr Studium ohne Abschluss beenden.
Die Gründe für die Bildungsmisere sind vielfältig. Einerseits ist die Lehrerausbildung in Südafrika traditionell schlecht und bereitet angehende Lehrer nur unzureichend auf den Alltag in öffentlichen südafrikanischen Schulen vor. Dieser Alltag ist allerdings auch von vielen Herausforderungen geprägt. Vor allem in ländlichen Regionen sind die Schulen miserabel ausgestattet. Teilweise mangelt es an Elektrizität, genügend Schreibtischen und einfachsten Unterrichtsmaterialien wie zum Beispiel Schulbüchern. Klassen mit 40 bis 60 Schülern sind die Norm und bringen gravierende Disziplinprobleme mit sich. Viele Kinder leiden auch unter fehlenden Eltern und müssen sich um ihre Geschwister kümmern oder auf dem Feld arbeiten.
Die Auswirkungen für die Republik Südafrika sind fatal. Fehlendes Vertrauen in Schulabschlüsse, eine Jugendarbeitslosigkeit, die auf circa 50% geschätzt wird und hohe Kriminalitätsraten gehören zu den Folgen. Gleichzeitig fehlen der Wirtschaft die qualifizierten Fachkräfte welche für einen nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung sorgen könnten.
Der Schlüssel für diesen Aufschwung liegt in der Verbesserung des Bildungssystems. Jedes Jahr welches dabei verloren wird fügt dem Heer der Arbeitslosen tausende hoffnungslose Fälle hinzu. Eine echte Reform, welche bei den Ursachen der Bildungsmisere ansetzt ist jedoch bedauerlicherweise nicht in Sicht.
Einerseits sind in den letzten Jahren große Erfolge in der Republik am Kap erzielt worden. Unterstützt durch Regierungsprogramme ist eine starke schwarze Mittelschicht entstanden, welche mittlerweile die weiße Mittelschicht in Anzahl überholt hat. Andererseits leidet Südafrika weiterhin an großer Ungleichheit. Während ein kleiner Teil der Bevölkerung einen europäischen Lebensstandard genießt, lebt die Mehrheit immer noch in großer Armut. Viele Beobachter sehen den Kern des Problems im Bildungssystem Südafrikas. Obwohl mehr als ein Fünftel der Staatsausgaben in den Bildungssektor fließen, lassen Erfolge auch 20 Jahre nach Ende der Apartheid auf sich warten. Das südafrikanische Bildungssystem ist ein Zweiklassensystem und wer es sich leisten kann schickt seine Kinder auf teure Privatschulen. Für die große Mehrheit bleiben nur die häufig dysfunktionalen öffentlichen Schulen.
Anfang Januar verkündete das südafrikanische Bildungsministerium mit großem Stolz, dass in 2013 circa 78% der Teilnehmer das südafrikanische Pendant zum Abitur bestanden hatten. Allerdings erreichten nur 31% der Teilnehmer Noten, welche zu einem Universitätsstudium berechtigen. Dabei muss hinzugefügt werden, dass in vielen Fächern 30% der theoretisch möglichen Punkte ausreichen um zu bestehen. Die Zahl von 78% blendet auch die Tatsache aus, dass die Mehrheit der Schulanfänger es nicht bis zur Abschlussprüfung schafft. Nur circa 40% der Schüler haben das Bildungssystem erfolgreich mit einem Abschluss durchlaufen. Die verbliebenen 60% haben die Schule abgebrochen oder die Abschlussprüfungen nicht bestanden. Diese Bilanz ist schockierend. In Brasilien, einem vergleichbaren Schwellenland, erreichen immerhin 67% der Schüler einen Schulabschluss, während in Deutschland schätzungsweise 94% der Schüler die Schule mit mindestens einem Hauptschulabschluss verlassen.
An den Universitäten ist die Lage nicht besser. Mehr als die Hälfte der Bachelor Studierenden brechen ihr Studium ab und die Tendenz ist steigend. In Deutschland sind es "nur" circa ein Drittel der Studierenden die ihr Studium ohne Abschluss beenden.
Die Gründe für die Bildungsmisere sind vielfältig. Einerseits ist die Lehrerausbildung in Südafrika traditionell schlecht und bereitet angehende Lehrer nur unzureichend auf den Alltag in öffentlichen südafrikanischen Schulen vor. Dieser Alltag ist allerdings auch von vielen Herausforderungen geprägt. Vor allem in ländlichen Regionen sind die Schulen miserabel ausgestattet. Teilweise mangelt es an Elektrizität, genügend Schreibtischen und einfachsten Unterrichtsmaterialien wie zum Beispiel Schulbüchern. Klassen mit 40 bis 60 Schülern sind die Norm und bringen gravierende Disziplinprobleme mit sich. Viele Kinder leiden auch unter fehlenden Eltern und müssen sich um ihre Geschwister kümmern oder auf dem Feld arbeiten.
Die Auswirkungen für die Republik Südafrika sind fatal. Fehlendes Vertrauen in Schulabschlüsse, eine Jugendarbeitslosigkeit, die auf circa 50% geschätzt wird und hohe Kriminalitätsraten gehören zu den Folgen. Gleichzeitig fehlen der Wirtschaft die qualifizierten Fachkräfte welche für einen nachhaltigen Wirtschaftsaufschwung sorgen könnten.
Der Schlüssel für diesen Aufschwung liegt in der Verbesserung des Bildungssystems. Jedes Jahr welches dabei verloren wird fügt dem Heer der Arbeitslosen tausende hoffnungslose Fälle hinzu. Eine echte Reform, welche bei den Ursachen der Bildungsmisere ansetzt ist jedoch bedauerlicherweise nicht in Sicht.