„Morgen treffe ich eine Andere", sagt er.
„Liebst Du mich dann trotzdem noch", frage ich, und er sagt: „Ja."
Das glaube ich ihm. Weil ich ihm vertraue. Weil ich mir Beziehungen ohne Vertrauen nicht vorstellen kann. Nicht einmal guten Sex möchte ich ohne Vertrauen. Wie sonst sollen Hingabe, Selbstvergessenheit, und Geborgenheit möglich sein?
Solange er mich liebt, ist alles gut.
Ich finde seine Lust sexy und seine Freiheit. Ich finde unsere Offenheit berauschend und meine Teilhabe an seiner Welt. Ich finde es schön, dass er glücklich ist. Denn das ist doch Liebe: Den anderen glücklich wissen zu wollen.
Fast jeder sieht die Vorteile offener Beziehungen: Das Geschenk, verliebt sein zu dürfen, immer wieder, bis ins hohe Alter. Der Reichtum vielfältiger, facettenreicher, erotischer Lust. Die Chance, Seite an Seite mit einem geliebten Menschen durch die Wogen und vor allen Dingen die ruhigen Gewässer des Alltags zu gleiten, ohne dafür auf das Abenteuer des frisch Verfallenseins verzichten zu müssen. Die Erlaubnis, frei, zügellos und selbstbestimmt zu sein. Die Erlaubnis, nicht um Erlaubnis fragen zu müssen.
Aber auch: Die Erleichterung, nicht allein für die Bedürfniserfüllung der geliebten Person verantwortlich zu sein. Das Geschenk, das neue Menschen im eigenen Leben bedeuten und der Profit von der Weiterentwicklung des Partners, der an einer anderen Person wächst. Die Möglichkeit, Verantwortung zu teilen, auch für Kinder, für Angehörige, auch in beruflicher und ökonomischer Sicht.
Es ist ganz einfach und ganz klar. Und trotzdem tun es zwar ständig mehr, aber immer noch relativ wenige Menschen. Warum?
Ich denke, die beiden größten Hemmnisse sind Anforderung und Angst.
Fordernd, herausfordernd, manchmal auch überfordernd ist es, mehr als Einen zu lieben.
Allein schon das Verliebtsein! Wie anstrengend! Jede Trennung bedeutet körperliche Schmerzen, man kann an nichts anderes denken, man bräuchte eigentlich auf unbestimmte Zeit Urlaub, und zwar von allem, aber man bekommt keinen Urlaub.
Und dann heißt wirklich verliebt sein, auch in Zeiten zu lieben, in denen der Endorphinspiegel sinkt. Das ist manchmal bereichernd, manchmal mühsam. Und es wird nicht leichter, liebt man mehrfach. Zuweilen sind alle gegen einen, und zwar gleichzeitig und von überall.
Selbst, wenn die Welt rosa glitzert, will das lustvolle Lotterleben organisiert sein: Wann wen treffen, wann wo übernachten? Welches Fest mit wem feiern und wenn ja, mit wie vielen? Wo, mit wem, wann und wie Urlaub machen? Wer hat den Autoschlüssel, und wer holt morgen die Kinder ab?
Es braucht ein ordentliches Maß an Energie und/oder Zeit, um mehrfach lieben zu können. Nicht jeder kann damit dienen und vor allen Dingen nicht immer. Manchmal ist eben anderes auch einfach wichtiger.
Manchmal haben wir aber auch mehr Zeit und Energie, als wir auf den ersten Blick denken würden.
Der zweite Grund, nicht offen zu lieben, ist diffuse Angst. Angst, vernachlässigt, ausgetauscht, verlassen, hintergangen zu werden. Aber Angst ist in der Regel ein schlechter Berater. Und Angst hat in meinen Augen wenig mit Liebe zu tun. Wenn ich liebe, dann vertraue ich. Vertrauen zu haben, in das Leben, sich selbst und die Geliebten ist eine Entscheidung, die anfänglich Mut kostet, sich aber immer lohnt.
Wenn die Freundin meines Freundes bei uns schläft, gibt es morgens unvergleichlich leckeres Rührei. Und er liebt mich immer noch.
„Liebst Du mich dann trotzdem noch", frage ich, und er sagt: „Ja."
Das glaube ich ihm. Weil ich ihm vertraue. Weil ich mir Beziehungen ohne Vertrauen nicht vorstellen kann. Nicht einmal guten Sex möchte ich ohne Vertrauen. Wie sonst sollen Hingabe, Selbstvergessenheit, und Geborgenheit möglich sein?
Solange er mich liebt, ist alles gut.
Ich finde seine Lust sexy und seine Freiheit. Ich finde unsere Offenheit berauschend und meine Teilhabe an seiner Welt. Ich finde es schön, dass er glücklich ist. Denn das ist doch Liebe: Den anderen glücklich wissen zu wollen.
Fast jeder sieht die Vorteile offener Beziehungen: Das Geschenk, verliebt sein zu dürfen, immer wieder, bis ins hohe Alter. Der Reichtum vielfältiger, facettenreicher, erotischer Lust. Die Chance, Seite an Seite mit einem geliebten Menschen durch die Wogen und vor allen Dingen die ruhigen Gewässer des Alltags zu gleiten, ohne dafür auf das Abenteuer des frisch Verfallenseins verzichten zu müssen. Die Erlaubnis, frei, zügellos und selbstbestimmt zu sein. Die Erlaubnis, nicht um Erlaubnis fragen zu müssen.
Aber auch: Die Erleichterung, nicht allein für die Bedürfniserfüllung der geliebten Person verantwortlich zu sein. Das Geschenk, das neue Menschen im eigenen Leben bedeuten und der Profit von der Weiterentwicklung des Partners, der an einer anderen Person wächst. Die Möglichkeit, Verantwortung zu teilen, auch für Kinder, für Angehörige, auch in beruflicher und ökonomischer Sicht.
Es ist ganz einfach und ganz klar. Und trotzdem tun es zwar ständig mehr, aber immer noch relativ wenige Menschen. Warum?
Ich denke, die beiden größten Hemmnisse sind Anforderung und Angst.
Fordernd, herausfordernd, manchmal auch überfordernd ist es, mehr als Einen zu lieben.
Allein schon das Verliebtsein! Wie anstrengend! Jede Trennung bedeutet körperliche Schmerzen, man kann an nichts anderes denken, man bräuchte eigentlich auf unbestimmte Zeit Urlaub, und zwar von allem, aber man bekommt keinen Urlaub.
Und dann heißt wirklich verliebt sein, auch in Zeiten zu lieben, in denen der Endorphinspiegel sinkt. Das ist manchmal bereichernd, manchmal mühsam. Und es wird nicht leichter, liebt man mehrfach. Zuweilen sind alle gegen einen, und zwar gleichzeitig und von überall.
Selbst, wenn die Welt rosa glitzert, will das lustvolle Lotterleben organisiert sein: Wann wen treffen, wann wo übernachten? Welches Fest mit wem feiern und wenn ja, mit wie vielen? Wo, mit wem, wann und wie Urlaub machen? Wer hat den Autoschlüssel, und wer holt morgen die Kinder ab?
Es braucht ein ordentliches Maß an Energie und/oder Zeit, um mehrfach lieben zu können. Nicht jeder kann damit dienen und vor allen Dingen nicht immer. Manchmal ist eben anderes auch einfach wichtiger.
Manchmal haben wir aber auch mehr Zeit und Energie, als wir auf den ersten Blick denken würden.
Der zweite Grund, nicht offen zu lieben, ist diffuse Angst. Angst, vernachlässigt, ausgetauscht, verlassen, hintergangen zu werden. Aber Angst ist in der Regel ein schlechter Berater. Und Angst hat in meinen Augen wenig mit Liebe zu tun. Wenn ich liebe, dann vertraue ich. Vertrauen zu haben, in das Leben, sich selbst und die Geliebten ist eine Entscheidung, die anfänglich Mut kostet, sich aber immer lohnt.
Wenn die Freundin meines Freundes bei uns schläft, gibt es morgens unvergleichlich leckeres Rührei. Und er liebt mich immer noch.