Was wissen Sie WIRKLICH über Spanier? Wenn man einen Ausländer fragen würde, würde er wahrscheinlich eine auf Vorurteilen basierende Antwort geben. Genauso eindimensional war auch der Artikel der New York Times mit dem Namen ,,Spanien, Land des Abendessens um 22 Uhr, will die Uhr zurückstellen."
Filme und TV-Shows aus dem Ausland scheinen diese Vorurteile immer wieder neu zu verfestigen. In ,,Knight and Day" rannten Bullen durch Sevilla und in ,,Little Fockers" reiste Dustin Hoffman nach Spanien, um tanzen zu lernen. Welchen Tanz? Flamenco natürlich! (Gab es da noch eine andere Option?)
Es ist an der Zeit, endlich mit diesen Mythen aufzuräumen. Lesen Sie hier, welche spanischen Klischees nicht mit der Realität übereinstimmen:
![flamenco dancer]()
1. Wir alle wissen, wie man Flamenco tanzt.
Nein, wissen wir nicht. Dieser Tanz hat seine Wurzeln im Süden von Spanien und das bedeutet nicht, dass auch jeder aus dieser Gegend Flamenco tanzen kann. Darüber hinaus ist Flamenco überhaupt nicht der einzige Tanz traditionelle Tanz in Spanien. Es gibt noch viel mehr Tänze aus unterschiedlichen Regionen: Aus Madrid kommt der chotis. In Galicien tanzt man den muñeira, den jota in Aragón und den sardana in Katalonien.
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2. Stierkämpfe sind überall beliebt.
Stierkämpfe sind in Spanien sehr kontrovers. Es gibt einige Organisationen, die sich gegen Stierkämpfe einsetzen. In Regionen wie Katalonien und auf den Kanaren sind Stierkämpfe sogar verboten.
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3. Wir sind faul und machen jeden Tag ein Nickerchen.
Niemand streitet ab, dass wir die siesta eingeführt haben und wir tatsächlich ziemlich stolz darauf sind. Das heißt aber nicht, dass wir auch wirklich jeden Tag eine Pause samt Mittagsschlaf machen (schön wär's). In der Zeit, in der wir theoretisch Pause machen könnten, sind die meisten von uns in der Arbeit. Die einzigen Leute, bei denen die kleine Auszeit möglich ist, sind alte Menschen und kleine Kinder, die noch nicht in der Schule sind.
![paella spain]()
4. Wir essen jeden Tag Paella
Nicht einmal annähernd richtig. Es ist gängig in Valencia, aber jede Region hat seine eigene Küche und eigene Spezialitäten. Wenn wir ein Lieblingsgericht wählen würden, wären es zweifellos spanische Tortillas mit Eiern, Kartoffeln und Zwiebeln.
![girls sangria]()
5. Wir trinken immerzu Sangria.
Eigentlich bevorzugen wir Wein oder Bier, während Sangria vor allem Ausländern schmeckt. Wir Spanier heben ihn uns für die Sommertage auf.
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6. Wir essen Tacos.
Eilmeldung: Spanien ist nicht Mexiko. Wir sprechen vielleicht dieselbe Sprache, aber das bedeutet nicht, dass wir automatisch das gleiche Essen essen. Auch nicht, dass wir ständig rancheras singen. Im Gegensatz zu dem, was ,,How I met your mother" und ,,Modern Family" uns glauben machen wollen, gibt es in Spanien auch keine mexikanische Volksmusik.
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7. Wir haben alle dunkle Haut, braune Augen und schwarzes Haar.
Wir Spanier sehen nicht alle aus wie Penelope Cruz oder Antonio Banderas (auch wenn wir das sehr schmeichelhaft finden). Wir können auch helle Haare und blaue oder grüne Augen haben. Manche von uns werden nicht einmal braun in der Sonne.
Elsa Pataky ist Spanierin, auch wenn sie nicht die typischen Merkmale einer Penelope Cruz hat. Der berühmte Fußballer Gerard Pique (Shakiras Freund) passt mit seiner hellen Haut auch nicht in dieses Schema.
![antonio banderas holy week spain]()
8. Wir sind sehr religiös und gehen regelmäßig in die Kirche.
Pedro Almodovar hielt tatsächlich eine sehr fromme Rede, als er den Oscar für ,,Talk To Her" gewann. Und ja, das Land ist voll von Kirchen, von Norden bis Süden. Trotzdem ist Spanien ein weltliches Land, das Glaubensfreiheit vertritt. Nur 13,2 Prozent der Bevölkerung geht regelmäßig in die Kirche.
<![barcelona]()
9. Wir leben nur in Madrid oder Barcelona.
Spanien hat laut Daten des National Statistics Institute (INE) 47 Millionen Einwohner. Davon leben nur 4,8 Millionen in diesen beiden Städten. Das sind nur 10 Prozent der Bevölkerung. Der Rest ist in anderen Städten im ganzen Land verteilt. Davon haben Valencia, Zaragoza, Sevilla und Malaga die meisten Einwohner.
![la tomatina]()
10. Wir machen den ganzen Tag nur Party.
Okay, das ist nicht ganz von der Hand zu weisen. In Spanien kann alles ein Grund zum Feiern sein. Unser Kalender ist voll von Feiertagen, die teilweise sehr berühmt sind. Zum Beispiel La Tomatina und andere, von denen sicherlich die meisten noch nie etwas gehört haben. Das heißt aber nicht, dass wir an jedem dazugehörigen Fest teilnehmen. So viel Zeit und Energie haben wir nicht.
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11. Es ist seeeeeeeehr heiß.
Ja, wir haben gutes Wetter, aber nicht das ganze Jahr und auch nicht in allen Teilen des Landes. Im Süden Spaniens ist die Hitze sozusagen von Frühlingsanfang bis in den Oktober garantiert. Im Norden liegen die Dinge anders. In Galizien, Asturien oder Kantabrien kann man schon mal tagelangen Regen mitten im Sommer erleben. In Madrid und Kastilien schneit es auch und dort wird es im Winter auch sehr kalt.
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12. Rafa Nadal ist unser einziger Top-Athlet.
Wir sind stolz auf ihn. Wir lieben, dass er Grand Slam-Turniere gewinnt und uns global repräsentiert. Das heißt jedoch nicht, dass er unser einziger international erfolgreicher Athlet ist. Wir haben auch die Gasol-Brüder, Marc Márques, Fernando Alonso oder die Schwimmerin Mireia Belmonte.
Dieser Blog erschien ursprünglich auf Huffington Post Spanien.
Filme und TV-Shows aus dem Ausland scheinen diese Vorurteile immer wieder neu zu verfestigen. In ,,Knight and Day" rannten Bullen durch Sevilla und in ,,Little Fockers" reiste Dustin Hoffman nach Spanien, um tanzen zu lernen. Welchen Tanz? Flamenco natürlich! (Gab es da noch eine andere Option?)
Es ist an der Zeit, endlich mit diesen Mythen aufzuräumen. Lesen Sie hier, welche spanischen Klischees nicht mit der Realität übereinstimmen:

1. Wir alle wissen, wie man Flamenco tanzt.
Nein, wissen wir nicht. Dieser Tanz hat seine Wurzeln im Süden von Spanien und das bedeutet nicht, dass auch jeder aus dieser Gegend Flamenco tanzen kann. Darüber hinaus ist Flamenco überhaupt nicht der einzige Tanz traditionelle Tanz in Spanien. Es gibt noch viel mehr Tänze aus unterschiedlichen Regionen: Aus Madrid kommt der chotis. In Galicien tanzt man den muñeira, den jota in Aragón und den sardana in Katalonien.

2. Stierkämpfe sind überall beliebt.
Stierkämpfe sind in Spanien sehr kontrovers. Es gibt einige Organisationen, die sich gegen Stierkämpfe einsetzen. In Regionen wie Katalonien und auf den Kanaren sind Stierkämpfe sogar verboten.

3. Wir sind faul und machen jeden Tag ein Nickerchen.
Niemand streitet ab, dass wir die siesta eingeführt haben und wir tatsächlich ziemlich stolz darauf sind. Das heißt aber nicht, dass wir auch wirklich jeden Tag eine Pause samt Mittagsschlaf machen (schön wär's). In der Zeit, in der wir theoretisch Pause machen könnten, sind die meisten von uns in der Arbeit. Die einzigen Leute, bei denen die kleine Auszeit möglich ist, sind alte Menschen und kleine Kinder, die noch nicht in der Schule sind.

4. Wir essen jeden Tag Paella
Nicht einmal annähernd richtig. Es ist gängig in Valencia, aber jede Region hat seine eigene Küche und eigene Spezialitäten. Wenn wir ein Lieblingsgericht wählen würden, wären es zweifellos spanische Tortillas mit Eiern, Kartoffeln und Zwiebeln.

5. Wir trinken immerzu Sangria.
Eigentlich bevorzugen wir Wein oder Bier, während Sangria vor allem Ausländern schmeckt. Wir Spanier heben ihn uns für die Sommertage auf.

6. Wir essen Tacos.
Eilmeldung: Spanien ist nicht Mexiko. Wir sprechen vielleicht dieselbe Sprache, aber das bedeutet nicht, dass wir automatisch das gleiche Essen essen. Auch nicht, dass wir ständig rancheras singen. Im Gegensatz zu dem, was ,,How I met your mother" und ,,Modern Family" uns glauben machen wollen, gibt es in Spanien auch keine mexikanische Volksmusik.

7. Wir haben alle dunkle Haut, braune Augen und schwarzes Haar.
Wir Spanier sehen nicht alle aus wie Penelope Cruz oder Antonio Banderas (auch wenn wir das sehr schmeichelhaft finden). Wir können auch helle Haare und blaue oder grüne Augen haben. Manche von uns werden nicht einmal braun in der Sonne.
Elsa Pataky ist Spanierin, auch wenn sie nicht die typischen Merkmale einer Penelope Cruz hat. Der berühmte Fußballer Gerard Pique (Shakiras Freund) passt mit seiner hellen Haut auch nicht in dieses Schema.

8. Wir sind sehr religiös und gehen regelmäßig in die Kirche.
Pedro Almodovar hielt tatsächlich eine sehr fromme Rede, als er den Oscar für ,,Talk To Her" gewann. Und ja, das Land ist voll von Kirchen, von Norden bis Süden. Trotzdem ist Spanien ein weltliches Land, das Glaubensfreiheit vertritt. Nur 13,2 Prozent der Bevölkerung geht regelmäßig in die Kirche.
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9. Wir leben nur in Madrid oder Barcelona.
Spanien hat laut Daten des National Statistics Institute (INE) 47 Millionen Einwohner. Davon leben nur 4,8 Millionen in diesen beiden Städten. Das sind nur 10 Prozent der Bevölkerung. Der Rest ist in anderen Städten im ganzen Land verteilt. Davon haben Valencia, Zaragoza, Sevilla und Malaga die meisten Einwohner.

10. Wir machen den ganzen Tag nur Party.
Okay, das ist nicht ganz von der Hand zu weisen. In Spanien kann alles ein Grund zum Feiern sein. Unser Kalender ist voll von Feiertagen, die teilweise sehr berühmt sind. Zum Beispiel La Tomatina und andere, von denen sicherlich die meisten noch nie etwas gehört haben. Das heißt aber nicht, dass wir an jedem dazugehörigen Fest teilnehmen. So viel Zeit und Energie haben wir nicht.

11. Es ist seeeeeeeehr heiß.
Ja, wir haben gutes Wetter, aber nicht das ganze Jahr und auch nicht in allen Teilen des Landes. Im Süden Spaniens ist die Hitze sozusagen von Frühlingsanfang bis in den Oktober garantiert. Im Norden liegen die Dinge anders. In Galizien, Asturien oder Kantabrien kann man schon mal tagelangen Regen mitten im Sommer erleben. In Madrid und Kastilien schneit es auch und dort wird es im Winter auch sehr kalt.

12. Rafa Nadal ist unser einziger Top-Athlet.
Wir sind stolz auf ihn. Wir lieben, dass er Grand Slam-Turniere gewinnt und uns global repräsentiert. Das heißt jedoch nicht, dass er unser einziger international erfolgreicher Athlet ist. Wir haben auch die Gasol-Brüder, Marc Márques, Fernando Alonso oder die Schwimmerin Mireia Belmonte.
Dieser Blog erschien ursprünglich auf Huffington Post Spanien.