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Deutschland droht seine wirtschaftliche Zukunft zu verspielen.

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...denn sie wissen nicht, was sie tun.

Anfang August ist traditionell der Beginn für viele Berufsausbildungen in Deutschland. Und so konnte man in den letzten Wochen viele Statements wie das folgende (in diesem Fall auf den Kreis Gütersloh bezogen) lesen:

"In wenigen Tagen beginnt das neue Ausbildungsjahr. Doch noch sind im Kreis 566 Lehrstellen frei und 848 Bewerber auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz."

Auf den ersten Blick scheint hier im Ansatz schon etwas nicht zu stimmen, denn warum gibt es eine so große Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen bei einer gleichzeitig so hohen Zahl von Bewerbern noch ohne Ausbildungsstelle? - Ein Blick in den aktuellsten Berufsbildungsbericht für Deutschland zeigt, dass diese Situation nicht etwa eine regionale Besonderheit, sondern symptomatisch für das ganze Land ist.

Und schlimmer noch: nicht nur, dass ein Großteil von Ausbildungsplätzen unbesetzt bleibt, es wird auch ein knappes Drittel von den Auszubildenden vorzeitig aufgelöst. Die Zahlen des Berufsbildungsberichts 2014 sind alarmierend:

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Dazu kommt, dass die Schulabgängerzahlen von nun ab und insbesondere in den alten Bundesländern kontinuierlich und dramatisch sinken, um bis zu 20% bis 2025. Der positive Effekt doppelter Schulabgänger wie im letzten Jahr findet zukünftig auch nicht mehr statt - keine rosigen Aussichten.

Schaut man sich die unterschiedlichen Stakeholder einmal an, stellt man schnell fest, dass das Thema Berufsorientierung sehr komplex ist:

Schüler
... suchen nach einem Beruf, der Spaß macht und Erfüllung bringt. Gleichzeitig sind sie von der Angebotsvielfalt der möglichen Zukunftswege erschlagen und leiden unter einer regelrechten Informationsüberflutung. Was der individuell richtige Weg ist? - Schwierig, dies bei der großen Vielfalt an Berufsausbildungen und Studiengängen herauszufinden.

Dabei sind sich die Experten einig: ein vernünftig konzipiertes Matching, welches die individuellen Interessensschwerpunkte, die regionale Mobilität und den individuellen Bildungsstand berücksichtigt, wäre ein sinnvoller Lösungsansatz.

Dazu kommt noch ein weiteres Thema: wer heute Schüler erreichen möchte, muss über das Smartphone gehen. Dieser Kanal gewinnt immer mehr an Bedeutung, das Smartphone und mobile Kommunikation sind für Schüler selbstverständlich und unerlässlich. Merkwürdig, dass die meisten Berufsorientierungsangebote den mobilen Kanal bislang sehr stiefmütterlich behandeln.

Eltern und Lehrer
... sind ebenfalls überfordert und können nicht alle Ausbildungen und Möglichkeiten kennen - zumal immer neue Angebote und Berufe entstehen. Viele Eltern empfehlen ihren Kindern daher Berufe oder Wege, die sie selbst oder Bekannte vor 30 Jahren eingeschlagen haben. Ein Blick auf die 10 bekanntesten Ausbildungsberufe bestätigt dies: da ist nichts Neues dabei.

Lehrer sind oft mit dem Thema Berufsorientierung ebenfalls überfordert und kennen die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt sowie neue Berufsbilder oft nicht. Da bleibt in guter alter Tradition die Klassenfahrt ins Berufsinformationszentrum - eine Erfahrung, die bereits Generationen deutsche Schüler kennen und die in der Regel nicht dazu führt, dass sich daraus eine nachhaltige individuelle Entscheidung für einen Beruf ergibt.

Unternehmen, Verbände und Hochschulen
... sind je nach Bekanntheit, Größe und regionaler Verortung in unterschiedlichen Positionen. Auf der einen Seite gibt es noch eine ganze Menge größerer und bekannterer Institutionen, die entweder noch gar keine Herausforderung bei der Besetzung von Ausbildungsstellen haben oder in den letzten Jahren zaghaft merken, dass es insbesondere qualitativ immer schwieriger wird, bestimmte Ausbildungsstellen oder Studiengänge zu besetzen und somit mittelfristiger Handlungsbedarf gegeben ist.

Auf der anderen Seite gibt es eine große Anzahl kleinerer, unbekannterer oder regional vermeintlich weniger attraktivere Institutionen, die bereits jetzt immense Probleme haben, Azubis zu finden. Vor diesem Hintergrund sollten die entsprechenden Institutionen viel früher mit Schülern in den Dialog gehen und weg von einer zeitpunktbezogenen Kommunikation kurz vor Schulende hin zu einer zeitraumbezogenen, langfristigeren Kommunikation kommen.

Durch ein langfristigeres Vorgehen könnten Schülern viel nachhaltiger neue Berufsbilder sowie Ausbildungs- und Studiengänge vermittelt werden - oft basierend auf individuellen Assessmentverfahren, die online durchgeführt werden können.

Politik
Die Bildungspolitik in Deutschland hat in den vergangenen Jahren zu stark das Thema Akademisierung in den Fokus gestellt. Ergebnis: immer mehr Schüler streben ein Studium an und der Attraktivitätsgrad der dualen Ausbildung ist gesunken. In 2013 gab es erstmals mehr Anfängerzahlen im Bereich Studium als im dualen System.

Inzwischen ist auch von der Politik erkannt worden, dass dem Thema Ausbildung wieder mehr Gewicht zukommen muss - ein großer Teil der Arbeitsplätze in Deutschland liegt in nicht akademischen Berufen, die Gleichstellung bestimmter Berufsabschlüsse (wie beispielsweise ein akademischer Bachelor und ein handwerklicher Meister) ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Deutschland ist auf die richtigen Köpfe an den richtigen Stellen mehr denn je angewiesen und kann sich einen Ausbildungsmarkt, in dem Angebot und Nachfrage nicht zueinander passen, immer weniger leisten.

Vor dem Hintergrund dieser - aufgrund des Platzes nur angerissenen - Sachverhalte wurde Ende Juni 2014 mit blicksta eine ganzheitliche Berufs- und Studienorientierungsplattform für Schüler aller Schulformen gestartet.

Auf der blicksta Launchveranstaltung in Berlin diskutierten hochrangige Vertreter aus der Unternehmens-, Hochschul- und Verbandswelt wie beispielsweise Thomas Sattelberger, ehemaliger Personalvorstand Deutsche Telekom oder Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, über die immense gesellschaftliche Bedeutung des Themas Berufsorientierung. Sehen Sie hier das Video dazu:




blicksta funktioniert individuell, zeitraumbezogen und legt den Fokus auf die Kommunikation über mobile Geräte sowie die Verknüpfung mit Events (durch eine exklusive Kooperation mit Deutschlands führendem Anbieter für Schülermessen, Einstieg).

Im Mittelpunkt steht stets das Individuum mit seinen spezifischen Attributen wie Bildungshintergrund, regionale Mobilität oder Interessensgebieten. Basierend auf verschiedenen wissenschaftlich fundierten Online-Testverfahren gibt es für Schüler ein individuelles Matching, welches basierend auf den spezifischen Kriterien Angebote für den Berufs- oder Studieneinstieg macht und Schüler mit entsprechenden Anbietern vernetzt.

Das Angebot kommt in der Zielgruppe an - inzwischen haben sich bereits über 10.000 SchülerInnen bei blicksta registriert.

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