Was auf Anthems draufsteht, das ist auch drin: Der Sommer, in Hymnen. Schwimmen I Heart Sharks jetzt mit den ganz großen Fischen?
![2014-03-31-IHEARTSHARKS_Anthem.jpg]()
Lang hat es gedauert, bis die drei Jungs aus Bayern/London/New York ein neues Album rausgebracht haben. Das Debüt Summer - mit so großartigen Songs wie „Wolves" oder „Neuzeit" (hach, dieser Akzent im Refrain) - stammt schließlich noch aus 2011.
Jetzt geht es für die Wahlberliner endlich in Runde 2: Anthems ist Programm. Alle 14 Songs des Albums sind Hymnen und für die ganz großen Hallen, für die ganz großen Momente geschrieben. Wer die Vorabsingle „To Be Young" kennt, weiß genau, was man erwarten darf. Und ja, es gibt keine einzige Ausnahme.
I Heart Sharks perfektionieren ihren Elektropop und experimentieren nicht sinnlos mit anderen Genres herum. Der Gesang von Pierre Bee ist klar, dazu gibt es immer wieder laute Chöre im Refrain für Gänsehaut, breite Synthie-Sounds und treibende Drums.
Lyrisch schwingt immer ein gewisses Fernweh nach Veränderung und einer besseren Zukunft mit. In „To Be Young" zum Beispiel, wenn die Rede davon ist, dass es immer an Zeit fehlt, um sich mal wieder richtig jung zu fühlen.
In „Headlines" wiederrum geht es um die einseitige Liebe zu einem Mega-Super-Star, mit dem man wohl nie eine Blitzhochzeit in Las Vegas haben wird (außer in meinem Fall mit Natalie Portman). Man spinnt Geschichten im Kopf zusammen, stellt sich vor, wie alles sein könnte - Luftschlösser, Traumblasen. Ein klein wenige Realitätsflucht hat noch niemanden geschadet. An genau diesen Stellen fühlt sich Anthems so richtig an.
Bei den tollen Texten gab es übrigens mithilfe von Ultravox-Sänger Midge Ure. Den kennt der ein oder andere von euch vielleicht noch von diesem Song hier.
Allgemein erinnern uns I Heart Sharks sehr oft an die 80er Jahre oder zumindest an die verflossene Jugend. Wisst ihr noch, wie toll damals alles war? Wir haben noch draußen gemeinsam Staudämme gebaut und nicht auf dem Handy allein in Flappy Bird verloren. Oder wie sich die erste große Liebe angefühlt hat. Der Titelsong „Anthems" haut mit bombastischem Refrain und Chören auf genau diese wunde Stelle im Herzen.
I Heart Sharks rücken damit natürlich einen großen Schritt von Indie richtig Mainstream. Ihr Debüt wurde noch von den hart erarbeiteten Euros der Fans mitfinanziert und von den Jungs selbst produziert - jetzt sind I Heart Sharks bei Island Records untergekommen und das hört man natürlich auch in der perfekten Produktion der neuen Platte. Da stößt sicher dem ein oder anderen Hipster übel die ClubMate auf.
Trotzdem, bei so großartigen Popsongs wie "Wait" und "Reykjavik (Stay Here)" ist es schwer, das alles nicht als den bestmöglichen nächsten Schritt zu sehen.
Anthems ist richtig gut geworden. Man findet darauf genau das, was der Albentitel verspricht: Ausnahmslos ehrliche Synthie-Pop-Hymnen. Alles ist auch etwas melancholisch als noch auf Summer. Und alles ist riesengroß. Kein Platz für bescheidene Gefühle, unser Lieblingstonträger der Woche umarmt das gesamte Leben.
In die komplette Platte kann man sogar reinhören:
Tracklist: I Heart Sharks - Anthems
01 Strangers
02 To Be Young
03 Karaoke
04 Drive
05 Headlines
06 Reykjavik (Stay Here)
07 The High Rise
08 Wait
09 Us
10 Only Love
11 Meet Me In The Nowhere
12 Eleanor
13 Anthems
14 Half A Heart
Anthems von I Heart Sharks wurde am 28.03.2014 über Island Records veröffentlicht.

Lang hat es gedauert, bis die drei Jungs aus Bayern/London/New York ein neues Album rausgebracht haben. Das Debüt Summer - mit so großartigen Songs wie „Wolves" oder „Neuzeit" (hach, dieser Akzent im Refrain) - stammt schließlich noch aus 2011.
Jetzt geht es für die Wahlberliner endlich in Runde 2: Anthems ist Programm. Alle 14 Songs des Albums sind Hymnen und für die ganz großen Hallen, für die ganz großen Momente geschrieben. Wer die Vorabsingle „To Be Young" kennt, weiß genau, was man erwarten darf. Und ja, es gibt keine einzige Ausnahme.
I Heart Sharks perfektionieren ihren Elektropop und experimentieren nicht sinnlos mit anderen Genres herum. Der Gesang von Pierre Bee ist klar, dazu gibt es immer wieder laute Chöre im Refrain für Gänsehaut, breite Synthie-Sounds und treibende Drums.
Lyrisch schwingt immer ein gewisses Fernweh nach Veränderung und einer besseren Zukunft mit. In „To Be Young" zum Beispiel, wenn die Rede davon ist, dass es immer an Zeit fehlt, um sich mal wieder richtig jung zu fühlen.
In „Headlines" wiederrum geht es um die einseitige Liebe zu einem Mega-Super-Star, mit dem man wohl nie eine Blitzhochzeit in Las Vegas haben wird (außer in meinem Fall mit Natalie Portman). Man spinnt Geschichten im Kopf zusammen, stellt sich vor, wie alles sein könnte - Luftschlösser, Traumblasen. Ein klein wenige Realitätsflucht hat noch niemanden geschadet. An genau diesen Stellen fühlt sich Anthems so richtig an.
Bei den tollen Texten gab es übrigens mithilfe von Ultravox-Sänger Midge Ure. Den kennt der ein oder andere von euch vielleicht noch von diesem Song hier.
Allgemein erinnern uns I Heart Sharks sehr oft an die 80er Jahre oder zumindest an die verflossene Jugend. Wisst ihr noch, wie toll damals alles war? Wir haben noch draußen gemeinsam Staudämme gebaut und nicht auf dem Handy allein in Flappy Bird verloren. Oder wie sich die erste große Liebe angefühlt hat. Der Titelsong „Anthems" haut mit bombastischem Refrain und Chören auf genau diese wunde Stelle im Herzen.
I Heart Sharks rücken damit natürlich einen großen Schritt von Indie richtig Mainstream. Ihr Debüt wurde noch von den hart erarbeiteten Euros der Fans mitfinanziert und von den Jungs selbst produziert - jetzt sind I Heart Sharks bei Island Records untergekommen und das hört man natürlich auch in der perfekten Produktion der neuen Platte. Da stößt sicher dem ein oder anderen Hipster übel die ClubMate auf.
Trotzdem, bei so großartigen Popsongs wie "Wait" und "Reykjavik (Stay Here)" ist es schwer, das alles nicht als den bestmöglichen nächsten Schritt zu sehen.
Anthems ist richtig gut geworden. Man findet darauf genau das, was der Albentitel verspricht: Ausnahmslos ehrliche Synthie-Pop-Hymnen. Alles ist auch etwas melancholisch als noch auf Summer. Und alles ist riesengroß. Kein Platz für bescheidene Gefühle, unser Lieblingstonträger der Woche umarmt das gesamte Leben.
In die komplette Platte kann man sogar reinhören:
Tracklist: I Heart Sharks - Anthems
01 Strangers
02 To Be Young
03 Karaoke
04 Drive
05 Headlines
06 Reykjavik (Stay Here)
07 The High Rise
08 Wait
09 Us
10 Only Love
11 Meet Me In The Nowhere
12 Eleanor
13 Anthems
14 Half A Heart