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Regisseur Christian Ditter im Interview über "Love, Rosie - Für immer vielleicht"

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Die meisten von uns kennen ihn als Regisseur der Serien Doctor's Diary und Türkisch für Anfänger, aber auch von Filmen wie Vorstadtkrokodile und Wickie auf großer Fahrt. Jetzt kehrt Christian Ditter allerdings wieder zu seinen Ursprüngen zurück.

Wie sein Abschlussfilm an der Hochschule für Fernsehen und Film in München Französisch für Anfänger, so ist auch sein aktueller Kinofilm Love, Rosie - Für immer vielleicht eine romantische Komödie. In den Hauptrollen besetzt mit Lily Collins als Rosie und Sam Claflin als Alex, verfilmte Christian Ditter den Buchbestseller Für immer vielleicht von Cecelia Ahern. Im Interview erzählt der erfolgreiche Regisseur von seiner Arbeit und den Herausforderungen am Set.


Wie kam es zu Ihrer Regiearbeit für Love, Rosie - Für immer vielleicht?

Ich habe mich mit einem Produzenten von Constantin Film getroffen, den ich von den Filmen Wickie auf großer Fahrt und Vorstadtkrokodile kenne. Wir haben über unsere Zukunftspläne gesprochen und dabei kamen wir auf Love, Rosie - Für immer vielleicht zu sprechen. Ich wollte unbedingt wieder mit Darstellern an echten Locations mit einer Handkamera drehen - etwas, was in die Richtung meines ersten Films Französisch für Anfänger geht. Nun galt es für mich die passenden Hauptdarsteller für Love, Rosie - Für immer vielleicht zu finden und dieser Herausforderung habe ich mich sehr gerne gestellt.

Wie schaffen Sie es, die richtigen Hauptdarsteller herauszusuchen?

Prinzipiell interessiere ich mich sehr für Film und schaue auch viel. Somit habe ich einen guten Überblick über Schauspieler, die mir gefallen. Lily Collins fand ich schon immer spannend. Als wir begonnen haben, an Love, Rosie - Für immer vielleicht zu arbeiten, hat sie gerade die Chroniken der Unterwelt für dieselbe Produktionsfirma in Kanada gedreht. Dort habe ich sie dann auch zu unserem ersten Gespräch getroffen. Wir haben uns gleich super verstanden und waren uns beide sehr einig darüber, wie sich der Film anfühlen soll.

Sam Claflin habe ich in Fluch der Karibik und in Snow White and the Huntsman gesehen. Dort spielte er eine Art Krieger, also eine komplett andere Richtung. Ich habe allerdings ein Interview mit ihm im Internet gesehen, in dem er extrem lustig und sehr charmant war. Damals dachte ich mir, dass es spannend wäre, ihn einmal für eine leichtere und moderne Rolle zu besetzen.
Ich habe ihn dann in London getroffen und auch wir haben uns sehr gut verstanden. Als wir uns dann alle noch einmal zu dritt getroffen haben, war klar, dass die Chemie stimmt und wir zusammenarbeiten.

Ist es schwer, ein bestehendes Buch zu verfilmen?

Das Tolle an Büchern ist ja, dass jeder Bilder im Kopf hat, wenn er sie liest. Als Regisseur muss man den Film machen, den man selber gerne sehen will und das Buch so verfilmen, wie man es selbst sieht. Am Ende hoffe ich natürlich, dass das viele Leute ähnlich sehen.

Ich habe einen ganz persönlichen Ansatz und auch einen breiten Geschmack, ich sehe das gerne, was alle anderen auch mögen. Von daher sollte es da eine große Schnittmenge geben :)

Hatten Sie Kontakt zur Autorin Cecelia Ahern?

Als wir in Irland waren zum Drehen, habe ich sie getroffen und in unser Büro eingeladen. Dort habe ich ihr Fotos und Castingvideos gezeigt. Sie war sehr glücklich und hat das alles zur Kenntnis genommen. Sie hat uns oft besucht, auch mit ihrer ganzen Familie.

Cecelia Ahern ist sehr glücklich mit Lily und Sam als Hauptdarsteller. Ich glaube, sie hat den Film mittlerweile schon zehn Mal gesehen. Und ohne sie gäbe es den Film ja auch nicht.

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Christian Ditter am Set von Love, Rosie - Für immer vielleicht © Constantin Film




Können Sie uns eine besondere Anekdote vom Filmset verraten?

Es gibt eine Szene, in der es essentiell wichtig ist, dass ein Neugeborenes Schluckauf hat. Jetzt kann man natürlich einem Baby, das vor einer Woche auf die Welt gekommen ist, keinen Schluckauf auf Befehl herauslocken. Wir haben uns wirklich überlegt, wie wir das lösen können. Es gab die Möglichkeit, das Baby als Puppe zu bauen oder es computeranimiert zu gestalten. Wir hatten über Wochen zig Experten da, die verschiedene Ideen vorgeschlagen haben.

Am Drehtag kam dann das Baby und wurde an die Schauspielerin übergeben. In dem Moment als sie es dann auf dem Arm hatte, fing das Baby an zu hicksen - es hatte auf einmal Schluckauf. Wir haben alles übersprungen, mit der Filmklappe und „Ton ab". Ich habe nur geschrien: „Lasst laufen, lasst laufen". Dann haben wir die komplette Szene, ohne die Kamera einmal abzuschalten, in fünf Minuten gedreht. Alles, was man in der Szene sieht, ist echt. Das war wirklich ein Geschenk.

Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?

Es gibt zwei konkrete Projekte. Eines ist in Deutschland, über das darf ich allerdings leider noch nichts verraten.

Das andere entsteht in Amerika. How to Be Single ist ein Film für New Line Cinema. Den wollen wir im Frühjahr drehen. Es gibt momentan mehr Projekte, die ich machen will, als ich zeitlich machen kann. Ich bin sehr dankbar, in der glücklichen Situation zu sein, auswählen zu können.


Was macht Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Spaß?

Ich bin eigentlich immer am liebsten direkt am Set, obwohl das leider oft der kleinste Teil ist. Drehzeiten liegen meistens bei drei Monaten und man bereitet aber mindestens ein halbes Jahr vor und ist danach ein halbes Jahr in der Nachproduktion. Was an der Set-Arbeit so toll ist, sind die Menschen, von denen man umgeben ist. Das sind alles Leute mit super Ideen.

Da kann man sich sehr gut austauschen und inspirieren lassen. Es ist oft so, dass man mit einem Plan morgens hingeht und abends mit etwas Besserem nach Hause kommt. Das ist ein tolles Gefühl. Im Schneideraum ist es auch gut, da kann man in Ruhe herumexperimentieren. Aber die Energie am Set ist unvergleichbar.

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