Bestimmt sind Sie auch schon und die Belohnungsfalle hineingetappt. Und das geht so...
Kinder lernen, dass sie ihren Willen eher durchsetzen, wenn sie ihr Verhalten steigern. Nehmen wir mal an, das Kind will fernsehen. Sie wollen nicht, dass es dies tut und sagen deshalb nein. Das Kind beharrt nun weiter auf seinem Wunsch. Sie sagen mehrmals nein. Das Kind wiederholt sein Verlangen, sieht Sie mit großen Augen an, bittet und bettelt oder wird immer lauter und fordernder.
Vielleicht verspricht es, das Zimmer aufzuräumen, Ihnen eine Zeichnung zu machen, nett zu sein. Indem Sie jetzt ihrem Kind nachgeben und das Fernsehen erlauben, obwohl Sie Nein gesagt haben, nur um das Gequengel zu beenden... ja dann können Sie leicht in eine Falle geraten!
Unglücklicherweise wird ihr Kind so quasi dafür belohnt, dass es immer fordernder wurde. Es lernt, dass es hartnäckiger oder lauter werden muss, um seinen Willen durchzusetzen. Auch Sie als Eltern werden dabei belohnt. Zumindest für kurze Zeit. Sie haben jetzt ihren Frieden und das Thema ist beendet. Da beide einen Nutzen daraus ziehen, wird sich die Situation mit Bestimmtheit wiederholen.
Auf ähnlicher Weise können wir Eltern uns leider langsam aber sicher angewöhnen, lauter zu werden. Oder heftiger reagieren, wenn wir uns dadurch besser durchsetzen können. Sie rufen dem Kind mehrmals zum Essen. Keine Reaktion. Sie werden lauter und lauter, bis sie schließlich schreien: „KOMM JETZT ENDLICH ODER DU....!" Sie drohen mit einer Konsequenz. Nun kommt das Kind endlich.
Ihr Kind lernt: Jetzt erst gilt es ernst, jetzt ist die Grenze der Mutter erreicht. Vorher passiert ja nichts, weshalb sollte ich denn kommen? Vor der Konsequenz fürchtet es sich vielleicht oder hat keine Lust darauf und kann dann quasi weiter entscheiden, will ich jetzt kommen oder warte ich noch ein bisschen?
Es lernt, dass Sie es erst JETZT ernst meinen. Jetzt, wo Sie schreien oder drohen. Es wird folglich auch in Zukunft auf diese Anzeichen warten, bevor es tut, was Sie ihm gesagt haben. Sie wiederum profitieren von ihrem Schreien, weil das Kind tut, was Sie möchten. Das Kind wird belohnt, weil Sie dann mit dem Anschreien aufhören. Auch da, beide profitieren, deshalb wird die Situation wieder auftreten.
Wie umgeht man diese Belohnungsfalle?
Wenn das Kind lernt, was mir wichtig ist und ich bei meinem Wort bleibe. Wenn es nicht erst auf das Androhen von irgendwelchen Konsequenzen warten muss. Damit umgehen wir die Falle. Ich muss meine Grenzen kennen lernen und dem Kind in einer ruhigen Minute klar machen, dass es mir jetzt persönlich wichtig ist.
„Kind, bis jetzt war das mit dem zum Tisch kommen ein Theater. Nun möchte ich das einfach nicht mehr! Wenn ich zum Tisch rufe, werde ich dich nur noch 2x rufen und dann will ich einfach, dass du kommst." Oder beim NEIN sagen: „Von nun an zählt mein NEIN. Ich werde in Zukunft meine Meinung nicht nach 10 Minuten Gequengel von dir ändern."
Und wenn das Kind damit nicht einverstanden ist?
Dann ist es halt so. Vielleicht könnte ich so was sagen: „Kind, du muss damit auch nicht einverstanden sein. Ich, deine Mutter will das, weil es mir jetzt wichtig ist."
Wenn ein Kind wirklich etwas will und es nie kriegt? Habe ich nur ein schlechtes Gewissen? Ist es wirklich ein inniger Wunsch des Kindes? Sprechen Sie mal zusammen darüber und finden es heraus! Natürlich ändern wir unsere Meinung. Wir sind nicht immer gleich gut drauf, unsere Grenzen verschieben sich, das ist völlig in Ordnung!
Wir könnten dem Kind beim nächsten Mal sagen: „Du hast das so sehr gewollt. Ich hab es gehört. Nun finde ich: „Ja, jetzt darfst du..." Aber aufgepasst! Tappen Sie nicht zuviel in die Belohnungsfalle.
Dieser Text ist ursprünglich hier erschienen: http://www.elternpower.ch
Kinder lernen, dass sie ihren Willen eher durchsetzen, wenn sie ihr Verhalten steigern. Nehmen wir mal an, das Kind will fernsehen. Sie wollen nicht, dass es dies tut und sagen deshalb nein. Das Kind beharrt nun weiter auf seinem Wunsch. Sie sagen mehrmals nein. Das Kind wiederholt sein Verlangen, sieht Sie mit großen Augen an, bittet und bettelt oder wird immer lauter und fordernder.
Vielleicht verspricht es, das Zimmer aufzuräumen, Ihnen eine Zeichnung zu machen, nett zu sein. Indem Sie jetzt ihrem Kind nachgeben und das Fernsehen erlauben, obwohl Sie Nein gesagt haben, nur um das Gequengel zu beenden... ja dann können Sie leicht in eine Falle geraten!
Unglücklicherweise wird ihr Kind so quasi dafür belohnt, dass es immer fordernder wurde. Es lernt, dass es hartnäckiger oder lauter werden muss, um seinen Willen durchzusetzen. Auch Sie als Eltern werden dabei belohnt. Zumindest für kurze Zeit. Sie haben jetzt ihren Frieden und das Thema ist beendet. Da beide einen Nutzen daraus ziehen, wird sich die Situation mit Bestimmtheit wiederholen.
Auf ähnlicher Weise können wir Eltern uns leider langsam aber sicher angewöhnen, lauter zu werden. Oder heftiger reagieren, wenn wir uns dadurch besser durchsetzen können. Sie rufen dem Kind mehrmals zum Essen. Keine Reaktion. Sie werden lauter und lauter, bis sie schließlich schreien: „KOMM JETZT ENDLICH ODER DU....!" Sie drohen mit einer Konsequenz. Nun kommt das Kind endlich.
Ihr Kind lernt: Jetzt erst gilt es ernst, jetzt ist die Grenze der Mutter erreicht. Vorher passiert ja nichts, weshalb sollte ich denn kommen? Vor der Konsequenz fürchtet es sich vielleicht oder hat keine Lust darauf und kann dann quasi weiter entscheiden, will ich jetzt kommen oder warte ich noch ein bisschen?
Es lernt, dass Sie es erst JETZT ernst meinen. Jetzt, wo Sie schreien oder drohen. Es wird folglich auch in Zukunft auf diese Anzeichen warten, bevor es tut, was Sie ihm gesagt haben. Sie wiederum profitieren von ihrem Schreien, weil das Kind tut, was Sie möchten. Das Kind wird belohnt, weil Sie dann mit dem Anschreien aufhören. Auch da, beide profitieren, deshalb wird die Situation wieder auftreten.
Wie umgeht man diese Belohnungsfalle?
Wenn das Kind lernt, was mir wichtig ist und ich bei meinem Wort bleibe. Wenn es nicht erst auf das Androhen von irgendwelchen Konsequenzen warten muss. Damit umgehen wir die Falle. Ich muss meine Grenzen kennen lernen und dem Kind in einer ruhigen Minute klar machen, dass es mir jetzt persönlich wichtig ist.
„Kind, bis jetzt war das mit dem zum Tisch kommen ein Theater. Nun möchte ich das einfach nicht mehr! Wenn ich zum Tisch rufe, werde ich dich nur noch 2x rufen und dann will ich einfach, dass du kommst." Oder beim NEIN sagen: „Von nun an zählt mein NEIN. Ich werde in Zukunft meine Meinung nicht nach 10 Minuten Gequengel von dir ändern."
Und wenn das Kind damit nicht einverstanden ist?
Dann ist es halt so. Vielleicht könnte ich so was sagen: „Kind, du muss damit auch nicht einverstanden sein. Ich, deine Mutter will das, weil es mir jetzt wichtig ist."
Wenn ein Kind wirklich etwas will und es nie kriegt? Habe ich nur ein schlechtes Gewissen? Ist es wirklich ein inniger Wunsch des Kindes? Sprechen Sie mal zusammen darüber und finden es heraus! Natürlich ändern wir unsere Meinung. Wir sind nicht immer gleich gut drauf, unsere Grenzen verschieben sich, das ist völlig in Ordnung!
Wir könnten dem Kind beim nächsten Mal sagen: „Du hast das so sehr gewollt. Ich hab es gehört. Nun finde ich: „Ja, jetzt darfst du..." Aber aufgepasst! Tappen Sie nicht zuviel in die Belohnungsfalle.
Dieser Text ist ursprünglich hier erschienen: http://www.elternpower.ch