In der Hamburg Innenstadt befinden sich zahlreiche Erinnerungsorte aus der Zeit des Nationalsozialismus. Oft wirken die Gebäude wie ganz normale Geschäftshäuser. Wer sich außerhalb der touristischen Sehenswürdigkeiten mit diesem Kapitel deutscher Geschichte beschäftigen möchte, findet hier viele Spuren der NS-Zeit. Der von mir beschriebene Ort ist ein Bürogebäude in der Innenstadt.
Der Meßberghof 1 liegt in der Hamburger Innenstadt an der gleichnamigen Straße. Der repräsentative Bau wurden 1922 nach den Plänen des Architekten Oskar Gerson gebaut. In diesem Gebäude hatte die Firma Tesch und Stabenow ihren Sitz. Man würde nicht vermuten, dass hier eine Firma residierte, die mit dem dunkelsten Abschnitt deutscher Geschichte verbunden war. Sie entwickelte den Kampfstoff Zyklon B, der in Auschwitz verwendet wurde.
Grundsubstanz des Gases Zyklon B ist Blausäure. Schon 1924 machte die Firma erste Versuche mit diesem Giftstoff. Ziel war es, diesen Giftstoff zur industriellen Produktion von Zyklon B zu benutzen. Tesch und Stabenow erhielten in Deutschland eine Monopolstellung für die Anwendung und Produktion des Kampfstoffs.
1926 wird Zyklon B patentiert. Das Mittel soll für die Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Bei den ersten Anwendungen auf Schiffen sterben mehrere Arbeiter. Trotzdem geht die Produktion weiter. Firmeninhaber Tesch wird zum 1.Mai.33 Mitglied der NSDAP und entwickelt Beziehungen zu SS. Die Firma schließt einen Vertrag mit der SS zur Belieferung des Konzentrationslagers Auschwitz mit dem Gas.
Die SS benutzt Zyklon B sowohl in der Lagerhaltung, wie für die Tötung von Häftlingen. Auschwitz ist das erste Lager, dass von Stabenow und Tesch beliefert wird. In Auschwitz wurde 1940 ein erstes Vorratslager eingerichtet. Die Firma übernahm die Schulung des Wachpersonals der KZ für den Umgang mit Zyklon B. Dr. Tesch schult auch persönlich Angehörige anderer Konzentrationslager im Gebrauch des Gases.
Im Stammlager in Auschwitz finden im Sommer 41 die ersten Vergasung mit Zyklon B statt. Über 600 sowjetische Kriegsgefangenen und 257 andere Häftlinge werden mit Zyklon B getötet. Mit Zyklon B hat Lagerkommandant Höß ein Tötungsmittel gefunden, dass alles andere an Effektivität in den Schatten stellt. Die Firma Tesch und Stabenow verkauft Zyklon B auch andere Konzentrationslager. Ab 1942 wird Tesch Alleineigentümer des Unternehmens.
Ab August 43 erhält die SS Zyklon B nur noch für den Gebrauch in Konzentrationslager. Bis zum Kriegsende werden Millionen jüdische Opfer und andere Häftlinge getötet. Der Geschäftsverkehr wurde genau dokumentiert. Nach Kriegsende wird Dr. Tesch im September 45 verhaftet. Die Anklage beruht auf belastenden Aussagen von Mitarbeitern. Dr. Tesch soll nach Aussage von Mitarbeitern der SS den Vorschlag persönlich unterbreitet haben Zyklon B auch zur Ermordung von Menschen zu verwenden.
Strafverschärfend wurde gesehen, dass er die Mitarbeiter der SS im Gebrauch von Zyklon B geschult hatte. Im Curiohausprozeß ergeht gegen ihn und seinen Mitarbeiter Weißbacher ein Todesurteil. Der Ort des Prozesses, das Curio-Haus kann auch besichtigt werden. Es befindet sich in der Nähe des Bahnhof Dammtor und ist öffentlich zugänglich.
In den 90er Jahren ensteht eine Initiative für eine Gedenktafel. Der neue Eigentümer des Hauses, die Deutsche Bank wehrt sich lange gegen eine Tafel am Haus. Man befürchtet eine Wertminderung der Immobilie. Doch als die Auseinandersetzung in der Presse bekannt wird, ändert die Bank ihre Haltung und sie stimmt 1997 einer Tafel zu.
Doch mehr als eine Tafel hat der Ort an Informationen nicht zu bieten. Wer noch etwas Zeit hat kann in die Hafencity laufen. Dort nicht weit weg vom Meßberghof befindet sich eine kleine Ausstellung über den Hannoverschen Bahnhof. Von hier wurden Sintis und Romas in die Vernichtungslager deportiert. Man würde sich wünschen, dass auch am Meßberghof eine kleine Ausstellung existieren würde.
Der Meßberghof 1 liegt in der Hamburger Innenstadt an der gleichnamigen Straße. Der repräsentative Bau wurden 1922 nach den Plänen des Architekten Oskar Gerson gebaut. In diesem Gebäude hatte die Firma Tesch und Stabenow ihren Sitz. Man würde nicht vermuten, dass hier eine Firma residierte, die mit dem dunkelsten Abschnitt deutscher Geschichte verbunden war. Sie entwickelte den Kampfstoff Zyklon B, der in Auschwitz verwendet wurde.
Grundsubstanz des Gases Zyklon B ist Blausäure. Schon 1924 machte die Firma erste Versuche mit diesem Giftstoff. Ziel war es, diesen Giftstoff zur industriellen Produktion von Zyklon B zu benutzen. Tesch und Stabenow erhielten in Deutschland eine Monopolstellung für die Anwendung und Produktion des Kampfstoffs.
1926 wird Zyklon B patentiert. Das Mittel soll für die Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Bei den ersten Anwendungen auf Schiffen sterben mehrere Arbeiter. Trotzdem geht die Produktion weiter. Firmeninhaber Tesch wird zum 1.Mai.33 Mitglied der NSDAP und entwickelt Beziehungen zu SS. Die Firma schließt einen Vertrag mit der SS zur Belieferung des Konzentrationslagers Auschwitz mit dem Gas.
Die SS benutzt Zyklon B sowohl in der Lagerhaltung, wie für die Tötung von Häftlingen. Auschwitz ist das erste Lager, dass von Stabenow und Tesch beliefert wird. In Auschwitz wurde 1940 ein erstes Vorratslager eingerichtet. Die Firma übernahm die Schulung des Wachpersonals der KZ für den Umgang mit Zyklon B. Dr. Tesch schult auch persönlich Angehörige anderer Konzentrationslager im Gebrauch des Gases.
Im Stammlager in Auschwitz finden im Sommer 41 die ersten Vergasung mit Zyklon B statt. Über 600 sowjetische Kriegsgefangenen und 257 andere Häftlinge werden mit Zyklon B getötet. Mit Zyklon B hat Lagerkommandant Höß ein Tötungsmittel gefunden, dass alles andere an Effektivität in den Schatten stellt. Die Firma Tesch und Stabenow verkauft Zyklon B auch andere Konzentrationslager. Ab 1942 wird Tesch Alleineigentümer des Unternehmens.
Ab August 43 erhält die SS Zyklon B nur noch für den Gebrauch in Konzentrationslager. Bis zum Kriegsende werden Millionen jüdische Opfer und andere Häftlinge getötet. Der Geschäftsverkehr wurde genau dokumentiert. Nach Kriegsende wird Dr. Tesch im September 45 verhaftet. Die Anklage beruht auf belastenden Aussagen von Mitarbeitern. Dr. Tesch soll nach Aussage von Mitarbeitern der SS den Vorschlag persönlich unterbreitet haben Zyklon B auch zur Ermordung von Menschen zu verwenden.
Strafverschärfend wurde gesehen, dass er die Mitarbeiter der SS im Gebrauch von Zyklon B geschult hatte. Im Curiohausprozeß ergeht gegen ihn und seinen Mitarbeiter Weißbacher ein Todesurteil. Der Ort des Prozesses, das Curio-Haus kann auch besichtigt werden. Es befindet sich in der Nähe des Bahnhof Dammtor und ist öffentlich zugänglich.
In den 90er Jahren ensteht eine Initiative für eine Gedenktafel. Der neue Eigentümer des Hauses, die Deutsche Bank wehrt sich lange gegen eine Tafel am Haus. Man befürchtet eine Wertminderung der Immobilie. Doch als die Auseinandersetzung in der Presse bekannt wird, ändert die Bank ihre Haltung und sie stimmt 1997 einer Tafel zu.
Doch mehr als eine Tafel hat der Ort an Informationen nicht zu bieten. Wer noch etwas Zeit hat kann in die Hafencity laufen. Dort nicht weit weg vom Meßberghof befindet sich eine kleine Ausstellung über den Hannoverschen Bahnhof. Von hier wurden Sintis und Romas in die Vernichtungslager deportiert. Man würde sich wünschen, dass auch am Meßberghof eine kleine Ausstellung existieren würde.