So wie Frankreich lebt auch die französische bürgerlich-konservative Partei UMP über ihre finanziellen Verhältnisse. Die Gesamtverschuldung des französischen Staates wird jetzt mit rund 2 000 Milliarden Euro - ein Rekord, bei dem es kaum bleiben dürfte - beziffert. Einen ausgeglichenen Staatshaushalt hatte Frankreich zuletzt 1974. Die hohen Ausgaben für die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen von 2012 sowie für den Kauf des Pariser Parteigebäudes reichen nicht aus, um die gegenwärtigen Schulden der UMP in Höhe von 74,5 Millionen Euro zu erklären.
Mitverantwortlich hierfür wäre laut politischen Beobachtern die großzügige Ausgabenbereitschaft der Partei, die bis zum 15. Juni von Jean-Francois Copé geleitet wurde. Er genehmigte die Bezahlung von Telefonrechnungen in Höhe von über 10 000 Euro, die von der einstigen Justizministerin, Rachida Dati, vorgelegt wurden. Das gilt auch für ihre Reisekosten von 13 000 Euro. Bei dienstlichen Auslandsreisen nahm Copé stets seine Frau mit und liess die Flugtickets - 24 000 Euro - vom UMP-Kassenwart bezahlen. Hinzu kommen auffällig hohe Gehälter für Spitzenfunktionäre und Berater.
Von der UMP-Kasse profitierte auch Ex-Präsident Nicolas Sarkozy. Nicht er, sondern die UMP bezahlte 363 615 Euro als „Busse" für seine Missachtung der gesetzlichen Ausgabenbeschränkung für die Präsidentschaftswahlen von 2012. Die geforderte Rückzahlung des Vorschusses für die Wahlkampfkosten in Höhe von 153 000 Euro überließ Sarkozy ebenfalls der UMP. Mit beiden „Fällen" wird sich die Justiz befassen, erfuhren inzwischen Sarkozy und die UMP. Gegen den Ex-Präsidenten wurde bekanntlich unter anderen schon wegen des Verdachtes der „aktiven Bestechung" ein gerichtliches Untersuchungsverfahren eröffnet. Er riskiert eine zehnjährige Gefängnishaft, eine Geldbuße bis zu 150 000 Euro und ein Verbot bezüglich der Ausübung von politischen Ämtern. Kommt es zu diesem Urteil, dann bedeutet dies das Ende seiner politischen Karriere, schlussfolgern die Politikerkaste und die Medien.
Sein kostspieliger Wahlkampf hatte die UMP an den Rand des finanziellen Ruins gebracht. Wahlkampfveranstaltungen wurden nicht vom Kandidaten Sarkozy, sondern mit gefälschten Rechnungen von der UMP bezahlt. Die entsprechenden Ausgaben werden auf bis zu 17 Millionen Euro geschätzt. Mit diesem gesetzwidrigen Verhalten befasst sich ebenfalls die Justiz. Um den drohenden UMP-Ruin zu verhindern, spendeten die Mitglieder im Vorjahr rund elf Millionen Euro. Trotz der gegenwärtigen hohen Verschuldung erwägt die UMP keinen erneuten Spendenaufruf. Dieser dürfte kaum befolgt werden, vermuten die Pessimisten in den Reihen der Partei. Die UMP versprach jetzt einen sorgfältigen und sparsamen Umgang mit den Mitgliedsbeiträgen. Sie dementierte zudem ihre Zahlungsunfähigkeit.
Ende November wird ein neuer Parteiboss gewählt. Bis dahin wird die Oppositionspartei von den ehemaligen Regierungschefs Alain Juppé, Jean-Pierre Raffarin und Francois Fillon geleitet. Sarkozy schliesst seine Kandidatur nicht aus. Zwischen 2004 und 2007 stand er an der Spitze der UMP. Von seiner durchaus vorstellbaren Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen von 2017 wollen zwei Drittel seiner Landsleute nichts wissen, signalisieren die Meinungsumfragen. Über die Probleme und Skandale bei der UMP freuen sich die Linke und die rechtsextreme Nationalfront.
Mitverantwortlich hierfür wäre laut politischen Beobachtern die großzügige Ausgabenbereitschaft der Partei, die bis zum 15. Juni von Jean-Francois Copé geleitet wurde. Er genehmigte die Bezahlung von Telefonrechnungen in Höhe von über 10 000 Euro, die von der einstigen Justizministerin, Rachida Dati, vorgelegt wurden. Das gilt auch für ihre Reisekosten von 13 000 Euro. Bei dienstlichen Auslandsreisen nahm Copé stets seine Frau mit und liess die Flugtickets - 24 000 Euro - vom UMP-Kassenwart bezahlen. Hinzu kommen auffällig hohe Gehälter für Spitzenfunktionäre und Berater.
Von der UMP-Kasse profitierte auch Ex-Präsident Nicolas Sarkozy. Nicht er, sondern die UMP bezahlte 363 615 Euro als „Busse" für seine Missachtung der gesetzlichen Ausgabenbeschränkung für die Präsidentschaftswahlen von 2012. Die geforderte Rückzahlung des Vorschusses für die Wahlkampfkosten in Höhe von 153 000 Euro überließ Sarkozy ebenfalls der UMP. Mit beiden „Fällen" wird sich die Justiz befassen, erfuhren inzwischen Sarkozy und die UMP. Gegen den Ex-Präsidenten wurde bekanntlich unter anderen schon wegen des Verdachtes der „aktiven Bestechung" ein gerichtliches Untersuchungsverfahren eröffnet. Er riskiert eine zehnjährige Gefängnishaft, eine Geldbuße bis zu 150 000 Euro und ein Verbot bezüglich der Ausübung von politischen Ämtern. Kommt es zu diesem Urteil, dann bedeutet dies das Ende seiner politischen Karriere, schlussfolgern die Politikerkaste und die Medien.
Sein kostspieliger Wahlkampf hatte die UMP an den Rand des finanziellen Ruins gebracht. Wahlkampfveranstaltungen wurden nicht vom Kandidaten Sarkozy, sondern mit gefälschten Rechnungen von der UMP bezahlt. Die entsprechenden Ausgaben werden auf bis zu 17 Millionen Euro geschätzt. Mit diesem gesetzwidrigen Verhalten befasst sich ebenfalls die Justiz. Um den drohenden UMP-Ruin zu verhindern, spendeten die Mitglieder im Vorjahr rund elf Millionen Euro. Trotz der gegenwärtigen hohen Verschuldung erwägt die UMP keinen erneuten Spendenaufruf. Dieser dürfte kaum befolgt werden, vermuten die Pessimisten in den Reihen der Partei. Die UMP versprach jetzt einen sorgfältigen und sparsamen Umgang mit den Mitgliedsbeiträgen. Sie dementierte zudem ihre Zahlungsunfähigkeit.
Ende November wird ein neuer Parteiboss gewählt. Bis dahin wird die Oppositionspartei von den ehemaligen Regierungschefs Alain Juppé, Jean-Pierre Raffarin und Francois Fillon geleitet. Sarkozy schliesst seine Kandidatur nicht aus. Zwischen 2004 und 2007 stand er an der Spitze der UMP. Von seiner durchaus vorstellbaren Kandidatur für die Präsidentschaftswahlen von 2017 wollen zwei Drittel seiner Landsleute nichts wissen, signalisieren die Meinungsumfragen. Über die Probleme und Skandale bei der UMP freuen sich die Linke und die rechtsextreme Nationalfront.