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Die fünf größten Leaks aller Zeiten

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Die Aussicht darauf, etwas zu erfahren, was nicht für einen bestimmt ist, hat Menschen bereits über tausende von Jahre hinweg dazu gebracht zu betrügen, zu stehlen oder andere zu belauschen. Das alles hat sich im 21. Jahrhundert nicht groß verändert.

Was sich jedoch tatsächlich verändert hat, ist die Art der Information, die Leute ausplaudern wollen und wessen Informationen das sind. Während früher Politiker, das Königshaus oder die Elite der Gesellschaft diejenigen waren, die sich am meisten darum sorgen mussten, dass ihre privaten Konversationen preisgegeben wurden und damit ihre Geheimnisse an die Öffentlichkeit gerieten, sind es heutzutage die Unternehmen, die am meisten zu verlieren haben.

Daher wird immer mehr Geld darauf verwendet, Daten sicher zu verwahren - vor allem Daten mit direktem kommerziellem Wert. Durch diese veränderte Haltung ist eine völlig neue Industrie rund um Datensicherung entstanden. Firmen wie More than a VDR machen alles richtig, indem sie sichere Datenräume für Führungskräfte zur Verfügung stellen, in denen diese sensible Daten teilen und über sie diskutieren können, während Swiss Fort Knox mit dem Bau von ultra sicheren Server-Farmen in stillgelegten Bergatombunkern dem allen die Krone aufsetzen.

Egal welcher Bereich, sei es Entertainment, Technologie oder Fashion, der Leak eines kompletten digitalen Produktes, eines Konzeptes oder gar von zukünftigen Unternehmensplänen, können in einem millionenschweren Verlust enden. Von Apples Kampf mit einem australischen Teenager bis hin zu der kürzlichen Flut an vorveröffentlichen Songs und Alben bei Universal Music, beschäftigen wir uns hier mit den fünf größten Leaks der letzten Zeit und deren Folgen für alle Beteiligten.


Apples Australien Problem

Im September diesen Jahren hatte Apple, dank des charismatischen australischen Teenagers Sonny Dickinson, mit einem der schwierigsten Leaks ihrer Unternehmensgeschichte zu kämpfen. Einen Fuß in die Tür bekam er, als er in seinem Wohnort, einem kleinen Vorort von Melbourne, Handy und Tablet Reparaturen anbot. In dieser Zeit knüpfte Sonny Kontakte mit chinesischen Teilelieferanten, die ihm schließlich, durch Bestechung von Fabrikarbeitern, zu unveröffentlichten und ungesehenen Teilen der neuesten Apple Produkte verhalfen.

Eines der Hauptkomponenten, die Sonny enthüllte, war das iPhone 5s. Genauer gesagt war seine Webseite die erste, die das neue Gehäuse aus gebürstetem Metall präsentierte. Die Auswirkungen für Apple waren groß, da die Gehäuse in space grey und gold (champagner) doch eine große Abweichung von dem waren, was viele als traditionelles Apple Design ansehen würden. Ohne neue, coole Features oder ein neues OS Betriebssystem, worüber es sich zu sprechen gelohnt hätte, stürzten sich die Medien auf das "prollige" Goldgehäuse und die Tatsache, dass augenscheinlich ein australischer Teenager, durch Bestechung von irrsinnig unterbezahlten, ausländischen Mitarbeitern, eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt vorgeführt hat. Definitiv keine gute Werbung für Apple.


Von interne Richtlinien zu externen bei Sony

Sony ist und war schon immer für Firmenleaks bekannt. So ziemlich alles, von Handyprototypen über Fernseher bis hin zu Kamera Features, machte schon Schlagzeilen Wochen und Monate vor den Veröffentlichtungsterminen oder geschweige denn den offiziellen Verkaufstarts.

Zusätzlich dazu hat Sony es auch noch geschafft, die Zocker-Community aufzubringen, die am aller wenigsten Geheimnisse verraten haben will. Als das Hitspiel Grand Theft Auto V zum Prerelease Download über das Playstation Netzwerk angeboten wurde, konnten Spieler auf Teile zugreifen, die wichtige Handlungspunkte, Spielelemente und sogar den kompletten Soundtrack preisgaben.

Der beschämendste ist allerdings ein kürzlich bekannt gewordener Leak. Um die ganze Reihe an Leaks einzudämmen, die aus ihrem Hauptsitz nach außen drangen, schlug Sony eine neue Richtung der Geheimhaltungspolitik ein und veröffentlichte sie innerhalb des Unternehmens mithilfe von Richtlinien auf Postern und Schildern. Noch bevor der Tag zu Ende war, teilte ein skrupelloser Mitarbeiter von Sony ein Foto ebendieser Poster über diverse Soziale Netzwerke mit der Welt, mit Überschriften wie "Sony's no more leaks poster gets leaked" und sorgte so für noch mehr Aufmerksamkeit für Sonys immer wieder auftauchenden Sicherheitslücken.


Universal Musics großer Kampf

Universal Music bekämpft schon seit längerem hartnäckig Datenklau und Vorveröffentlichungen wie bei Lady Gagas neuem Album Artpop und U2s Album Horizon, die fast zwei Wochen vor deren offiziellem Veröffentlichungsdatum durchsickerten. Nicht gerade einfacher machen es Universal manchmal Künstler, die selber ihre Alben und Songs Bloggern vor deren offizieller Veröffentlichung zuspielen.

So gerade passiert bei Hip Hop Künstler Drake, der mehrere seiner Lieder Underground Musik Blogs und einflussreichen Musik Webseiten zur Verfügung stellte: Nicht mit Universal! Die ließen die Webseiten innerhalb kürzester Zeit offline schalten. Daraufhin ging Drake auf seine Arbeitgeber via Twitter los und beschwerte sich, dass Universal aufhören solle, seine Songs rauszunehmen, da er das nicht für das Label, sondern für die Menschen tue, die tatsächlich seine Musik hören.
Zu fragen bleibt, ob es die beste Idee war, seine Musik und deren exklusive Rechte an Universal zu verkaufen, wenn er doch Musik nur für seine Hörer machen möchte und nicht fürs Geld.


General Motors sorgt für Aufregung

2009, kurz nach einer riesigen Rettungsaktion der Regierung, bringt General Motors die Masse gegen sich auf, indem ungewollt Pläne, ihre Autoherstellung nach China zu verlagern, publik werden.

Der Fallout war gewaltig. General Motors wurde schon lange als ein Symbol des Fehlschlags der amerikanischen Industrie gesehen und die News, sich nach China zu verlagern, reihte sich ein in die mediale Berichterstattung über die Bedrohung, die Produktionsstätten in China auf Amerika ausübten. Die Ansicht des amerikanischen Volkes und der Autoindustrie wurden zusammenfassend in einem Brief an den Senat dargelegt, der platt feststellte, dass GM es nicht erlaubt werden solle, ein Outsourcing von Arbeitsplätzen nach China mithilfe von Steuergeldern durchzuführen.

Obwohl diese Neuigkeit natürlich Informationen enthielt, die über kurz oder lang der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden wären, hätte General Motors alles daran gesetzt eine solch entmutigende Story so zu platzieren, dass möglichst viel zeitlicher Abstand zwischen der finanziellen Rettung durch die Regierung und dem Outsourcen von aberhunderten amerikanischer Jobs nach China gelegen hätte.


Wolverine zu roh und zu früh

2009 tauchte plötzlich ein Rohschnitt von Marvels neuestem Superhelden-Film X-Men Origins: Wolverine auf - über einen Monat vor der offiziellen Erstausstrahlung und bereits 4,5 Millionen Mal heruntergeladen, bevor er dann endlich in die Kinos kam. Der durchgesickerte Film war eine frühe Version mit einfachen Schriftarten, reduzierten Soundeffekten und einer leicht veränderten, szenischen Abfolge als in der Kinoversion.

20th Century Fox, das Filmstudio hinter dem Film, nahm den Leak sehr ernst und schaltete direkt das FBI ein, deren Ermittlungen in Festnahmen endeten. Ein anderes Opfer der undichten Stelle wurde Fox News Reporter Roger Friedmann, der sich dazu entschied, eine Rezension des Rohschnitts zu veröffentlichen, weswegen er mit sofortiger Wirkung entlassen wurde. Sowohl sein Arbeitgeber als auch das Filmstudio waren mehr als unglücklich darüber, dass er der illegalen Version des Filmes so zu noch mehr Prominenz verholfen hatte.

Dennoch spielte der Film 373 Millionen Dollar ein und wurde so zu einem großen Erfolg. Zum Teil lag das sicherlich auch daran, wie gut 20th Century Fox mit dem Leak umging: Sie warben damit, dass wahre Fans warten würden, bis sie den Film in seiner ganzen Pracht im Kino sehen könnten, statt eine Version, in der sowohl Greenscreen als auch diverse Technik und Verkabelungen noch sichtbar waren.

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