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Warum falscher Stolz schädlich ist

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Stolz ist eine der sieben Todsünden, doch warum ist „Falscher Stolz" gerade für Abhängige so schädlich?

Suchtabhängige mit ungesundem Stolz-Empfinden könnten sagen: „Ich kann das selbst bewältigen, Ich brauche niemanden dafür." Doch mit dieser Einstellung wird man niemals Hilfe bekommen, die jedoch Abhängige brauchen. Stolz kann einen auch davon abhalten einzusehen, dass man etwas falsch gemacht hat. Wenn das passiert, werden vor allem Abhängige mit Schuldgefühlen und ungelösten Konflikten leben müssen.

Falscher Stolz kann sich auch darin ausdrücken, dass man nicht nur nicht nach Hilfe fragt, wenn man sie nötig hat, sondern weitergehend, dass man jegliche Ratschläge und angebotene Therapie zurückweist. Dies passiert bei Abhängigen oft auch noch während des Treatments.
Stolz kann auch verhindern aus den Fehlern der anderen zu lernen und diese Fehler selbst noch einmal zu begehen. Dies ist bei Abhängigen ein großes Risiko, denn anderen nicht zuzuhören, kann oftmals in einem Rückfall enden.

Stolz kann jedoch bei Abhängigen auch die Reaktion hervorrufen: „Ich verdiene Besseres!", was zu Selbstmitleid führen kann. Aber anstatt die Situation selbst zu verbessern, wird man herumsitzen, sich selbst leid tun und Trübsal blasen.

Es kann im schlimmsten Fall sogar dazu führen, dass man denkt man sei etwas Besseres im Vergleich zu anderen Abhängigen. Diese Einstellung kann einen davon abhalten gesunde Beziehungen zu Mitmenschen aufzubauen. Doch ohne gesundes soziales Netzwerk isoliert man sich wieder, was wiederum zu einem Rückfall führen kann.

Ungesunder Stolz kann jedoch auch schwer erreichbare Anforderungen an andere im Umfeld verursachen. Wenn dies passiert, setzen wir die anderen und uns selbst allen Arten von Kränkungen und Schmerz, wie Scheitern, Enttäuschung, Schuld, Ärger und Depression aus.

Falscher Stolz ist falsch und ungesund, da er uns davon abhält nach Hilfe zu fragen, wenn wir sie dringend benötigen. Wir uns nicht hinterfragen, ob nicht unsere Einstellung uns in diese verzwickte Lage gebracht hat. Wir nicht zugeben können, dass wir falsch lagen. Wir kaum gesunde Beziehungen zu anderen, die jedoch gerade bei Abhängigkeitserkrankten so wichtig sind, aufbauen können. Wir unsere ungesunden Verhaltensmuster nicht ändern. Wir sehr wahrscheinlich andere in unserem Umfeld verletzt haben.

Stolz kann tödlich enden für Suchtabhängige, weil es sie davon abhält etwas gegen die Krankheit - die Sucht - zu tun.
Stolz kann zu einem gewissen Grad jedoch auch positiv sein, denn es erlaubt auch Erfolge, Familie und uns selbst auf sich selbst zu beziehen, was wiederum mit gesundem „Self-Esteem" (Selbstwertgefühl) verbunden ist.
Zu viel Stolz, sodass er ungesund wird, sperrt ein, da es einen davon abhält Dinge zu konfrontieren, die für die Gesundheit schädlich sind und die konfrontiert werden müssen. Ungesunder Stolz kann arrogant, eingebildet, ängstlich, perfektionistisch und verbittert machen.

Sich einzugestehen, dass man Hilfe braucht, ist sehr mutig. Es ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

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