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Satirischer Rückblick: Woche mit Krim, ZDF, ohne Bushido

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Die abgelaufene Woche hatte wieder viel an Nachrichten zu bieten.

Im öffentlichen Dienst wurde gestreikt, ver.di stattete die Streikenden mit Bannern mit der Aufschrift „Wir sind die Guten" aus. Das sollte Gegendemonstrationen verhindern. Die Nutzer des Nahverkehrs waren schlecht organisiert und verfügten über keine Trageelemente mit „Nein, wir!" oder „Wir auch!". Die Berichterstattung war dementsprechend wohlwollend, mit den Guten möchte es sich keiner verderben.

Die Krise um den Westen dauert an, der Westen hat die Krim dazu getrieben, sich Putin anzuschließen. Da kann man froh sein, dass der Westen wenigstens um die Krim vermindert wurde, vielleicht wird es ja noch mehr und der Frieden dadurch noch sicherer.

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Das Bundesverfassungsgericht hat den Einfluss der Politik beim ZDF beschränkt, zumindest erst einmal für verfassungswidrig erklärt. Bei Maybritt Illner wurde sogleich zu diesem Thema diskutiert unter dem Titel: „Demokratiefeindliche Urteile -- Ist das Verfassungsgericht noch zeitgemäß?"

Ursula von der Leyen will gemäß dem neuen Anforderungsprofil der Bundeswehr auch solche Personen einstellen, die bisher als zu dick oder zu unsportlich für die Tauglichkeit als Soldat eingestuft worden wären. Es gibt also beste Berufsperspektiven für Abiturienten. Das Schöne daran ist, dass diese Mitteilung offen verbreitet werden kann; früher wäre eine solche Information als streng geheim und ihre Weiterleitung als Hochverrat eingestuft worden.

In den Bundesministerien wird die Frauenquote nicht erfüllt. Das fällt nicht auf, weil man dauernd Manuela Schwesig sieht. E s wird nun durchgerechnet, ob es besser ist, so viele neue Stellen zu schaffen, bis dreißig Prozent mit Frauen besetzt werden können, oder den Mitarbeitern eine Umpolung anzubieten.

„Studenten können keine Rechtschreibung mehr", berichtet eine Politikdozentin in der FAZ. Das löst einen Aufschrei und Entsetzen unter Bildungspolitikern aus, denn das muss natürlich StudentInnen heißen. Was ist das überhaupt für eine Politikdozentin, die noch alte Vorstellungen von Rechtschreibung hat, statt sich an der orthographischen Vielfalt zu erfreuen? So eine denkt auch, die Schule soll vorbereiten auf das Leben, wie es ist, statt wie sich die Politiker vorstellen, wie es zu werden hat.

Das Gesetz zur doppelten Staatsbürgerschaft ist im Kabinett beschlossen, beide Seiten haben sich durchgesetzt. Die SPD bekommt doppelte Staatsbürger, die CDU durfte den besonderen Wert der deutschen Staatsbürgerschaft hervorheben. Wer zwei Pässe behalten will, muss zum Beispiel sechs Jahre in Deutschland zur Schule gegangen sein. Wer das nicht ist, kriegt nur den deutschen Pass. Die CDU setzte durch, dass in diesen sechs Schuljahren nicht unbedingt die sexuelle Diversität drangekommen sein musste.

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ZDF-Intendant Bellut hat „Wetten dass" infragegestellt, indem er auf die Frage, wie lange es „Wetten dass" noch geben werde, „Ich weiß nicht" sagte. Das ist so zu verstehen, dass die nächste Sendung vielleicht nicht stattfindet, denn sonst hätte er geantwortet: „Die nächste kommt auf jeden Fall, so viel kann ich mit Sicherheit sagen." Eine Sendung kostet 2 Millionen Euro, ohne Verwaltungskosten. Die Quoten sinken, wofür der Moderator verantwortlich gemacht wird, deshalb will man versuchen, die Wetten ohne Moderator zu präsentieren.

Bewerber mit türkischen Vornamen werden bei Bewerbungsgesprächen benachteiligt, ergab eine Studie. Hätte die Studie aber wirklich rassistische Diskriminierung nachweisen wollen, hätte sie noch einen Schritt weiter gehen müssen und vorbringen, dass Bewerber mit türkischen Vornamen meistens Türken sind. So steht sie auf derselben Ebene wie die Studie, der zufolge Kevins benachteiligt werden. Türken leiden natürlich unter diskriminierenden Klischeevorstellungen, weil in den Nachrichten immer von verminderter Schuld aufgrund verzögerter Reife und kulturellem Hintergrund die Rede ist. Der Alltagsrassismus besteht darin, dass deutschen Kindern keine türkischen Vornamen gegeben werden.

Der bekannte Star Marius Müller Westernhagen hat sich von seiner Frau, der Ehefrau von Marius Müller-Westernhagen, getrennt. Experten sehen darin ein Anzeichen für eine neue Platte oder neue Tour. Vielleicht wird er auch Jurymitglied. Er soll mit der Freundin seiner jetzigen Noch-Ehefrau zusammen sein, das wird für die Freundschaft der beiden Frauen gut sein, wenn sie über denselben Typen ablästern können. Wieder einmal kann man nur neidisch auf Amerika blicken, da trennt sich Gwyneth Paltrow. Bei uns Marius Müller-Westernhagen.

Von Rapper Bushido gibt es offenbar nichts Neues, und nicht einmal das überrascht noch.

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