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Fashion Finals rücken Hannover als attraktiven Standort für Modedesign souverän ins Licht

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Mit 33 Abschlusskollektionen sowie ausgewählten Entwürfen der Studierenden aus dem dritten und fünften Semester sind die Fashion Finals 2014 der Modeakademie Fahmoda in Hannover am Wochenende erfolgreich über die Bühne des Theaters am Aegi gegangen.


Progressive Stoffe
Neben cineastisch inspirierter Prêt-à-Porter (Bild oben: Christina Münzers "PleasantVille"-Kollektion), nuancenreichen Streetstyles und experimentierfreudigen Kostümen konzentrierten sich die meisten der Abschlussarbeiten auf das Thema „Green Fashion". Mit „Glamour und Nachhaltigkeit zum Erfolg" titelte schon das Programmheft und die Kreationen gaben sich dazu gerne zukunftsweisend. Der Absatz herkömmlicher Mode stagniere, erklärte Schulleiterin Karin Lilienthal. Während der grüne Markt immer dynamischer werde, wachse das Unbehagen vieler Verbraucher gegenüber herkömmlichen Produzenten und globalen Konzernen, so Lilienthal. „Gesucht werden vermehrt alternative Konzepte für die Mode von morgen".

So zeigten viele der Abschlusskollektionen besonders eindrucksvoll, was im Bereich der neuen, ökologischen Materialien jenseits von Biobaumwolle machbar und möglich ist. Zu den progressiven Stoffen zählen beispielsweise Kork oder recyceltes Torf aus Gartenabfällen. Auch das Upcycling von alten Kleidern über Möbelstoffen bis hin zu Industriefasern ist bei den Fahmoda-Absolventen ein großes Thema. Dass das Ganze am Ende nicht nach Jutesack und Batikpulli aussieht, versteht sich bei der renommierten Fahmoda-Akademie mehr als von selbst.

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Upcycling als Konzept
So setzte Edda Wielert mit ihrer Unisex-Kollektion „My Boyfriend was a Cub Scout" ein einleuchtendes Statement gegen Überproduktion und Ressourcenverschwendung und ließ sich dabei von den Pfadfinderuniformen und Tiermotiven aus Wes Andersons „Moonrise Kingdom" inspirieren. Das Besondere an ihrer Kollektion ist neben dreidimensionalen Patchmustern und Stickereien das außergewöhnliche Material. „Für meine Kollektion werden ausschließlich Stoffe eingesetzt, die bereits einen Lebensabschnitt hinter sich haben. Dabei finden sich auch alte Zelte und Isomatten", erklärt die Fahmoda-Absolventin. Kommilitone Marvin Giffhorn setzte mit „Physical Condition" derweil ein Zeichen für Bio-Materialien. Seine avantgardistischen Outfits aus Seide und recycelten Torffasern spiegeln gleichzeitig Aggregatzustände des Wassers und eisige Welten der Polarregionen wider. Anne Theresia Wanders nutzte ihre Kollektion für eine kritische wie riskante Abhandlung zum Thema Slow Fashion, worin auch Pelz als potenziell nachwachsendes, organisches Material vorkommen durfte.



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Praxissemester bei Proenza Schouler, Wunderkind und Viktor & Rolf
Zur Eröffnung der Fashion Finals hatten drittes und fünftes Semester bereits beeindruckende Arbeiten gezeigt. Unter dem Motto „Rhythmus" präsentierte das fünfte Semester unterschiedliche Jacken und Mäntel mit spannenden Texturen in einem innovativen Umgang mit Stoffen und Haptiken. Unter dem Motto „Spirit of Utopia" zeigten die Studierenden des dritten Semesters außerdem avantgardistische Abendkleider. Wie hochwertig diese Entwürfe auch außerhalb von Hannovers Grenzen angesehen werden, beweist das Interesse international herausragender Fashion-Labels: Lisa van Wersch etwa konnte dieses Jahr mit ihren „Spirit of Utopia"-Entwürfen das Team von Viktor & Rolf überzeugen und fertigte für die vergangene Couture-Show 2014 der Niederländer in Paris u.a. die Ballett-Schuh-Kollektion an. Kommilitonin Franziska Sprengel bekam derweil mit ihrer Mappe zum gleichen Thema bei Proenza Schouler einen Fuß in die Tür sammelt aktuell erste Erfahrungen bei den Star-Designern in New York. Fahmoda-Student Hakan Solak überzeugte ebenfalls beim Label Wunderkind mit seinen "Utopia"-Ideen und absolviert gerade sein Praktikum in Berlin bei Wolfgang Joop.

So konnten die Fashion Finals 2014 den Status Hannovers als attraktiven Standort für die Ausbildung und Entwicklung für Modedesign aus Deutschland ein weiteres mal deutlich unterstreichen. An den starken Standortfaktor schließt das breit gefächerte Ausstellungs-Festival "Weniger ist Herrlichkeit" der Fachhochschule Hannover und des Studiengangs Modedesign unter der Leitung von Prof. Martina Glomb direkt an, das am Montag, 24. März im Niedersächsischen Landtag eröffnet wird.

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